Ämterscheibe Luzern 1519
Summary
Ursenbach, ehem. Patrozinium hll. Leodegar, Jodokus und Georg. Ämterscheibe von um 1519, Restauration 1679.
Bekrönte Wappenpyramide vor blauem Damastgrund, zwei Löwen als Schildhalter, ein dritter Löwe kauert zwischen den beiden Standeswappen.
Vierzehn Ämterwappen:
nach Präzedenz:
Willisau, Rothenburg, Entlebuch, Ruswil, Michelsamt [Münster], Habsburg, Sursee, Sempach, Weggis, Kriens, Büron, Malters, Merenschwand, Ebikon
im Uhrzeigersinn:
Rotenburg, Ruswil, Habsburg, Sempach, Kriens, Malters, Ebikon, Merenschwand, Büron, Weggis, Sursee, Michelsamt [Münster], Entlebuch, Willisau.
Literatur zu den Ämterwappen: Agnes Segesser v. Brunegg, "Die Wappen der luzernischen Aemter und Vogteien", Schweizerisches Archiv für Heraldik 47.3 (1933), DOI:10.5169/seals-746761.
Willisau [1408], Rothenburg [1386], Entlibuch [1405], Ruswil [1405] und Münster [1420] waren die sogennanten grossen Vogteien, und ihre Landvögte gehörten dem Kleinen Rate an. Merenschwand [1394], Büron [1455], Wikon [1470*], Habsburg [1406], Malters [1477], Weggis [1380], Kriens [1395], Knutwil [1407*] und Ebikon [1480] galten als die kleinen Vogteien; deren Verwaltung erfolgte in der Regel durch Grossräte. Sursee [1415] und Sempach [1386] hatten unabhängige Verfassungen mit eigenen Schultheissen; im Dorfe Münster übte der Propst seine althergebrachten Herrschaftsrechte aus. Landvögtliche Residenzen waren nur Willisau und Wikon; die übrigen Landvögte wohnten in der Stadt Luzern.
(*) Wikon fehlt möglicherweise auf dieser Scheibe, da sie aus Berner Herstellung ist und Bern und Luzern sich über den Besitz Wikon stritten. Ähnlich Knutwil, die hohe Gerichtsbarkeit lag seit 1407 bei Luzern, die niedere Gerichtsbarkeit bis 1579 bei Bern(?)