Valvasor Seltenhaim 1680

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Valvasor Seltenhaim 1680

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Deutsch: Schloss Seltenheim im Jahre 1680 in Klagenfurt / Kärnten / Österreich / Europäische Union. Abbildung aus J.W. Valvasor: Topographia Archiducatus Carinthiae antiquae et modernae completa. Bildtext:
Seltenhaim.
Das Schloß und Herrschaft Seltenhaim ligt im untern Viertheil / zwischen Tentschach und Hayllegk / auf einem lustigen Berglein. Im Jahr 1269, als Ottocarus, König in Böheim das Land Kärndten bekrieget / auch die vornehmsten und besten Schlösser / und Herrschafften/ demselben sich unterworffen / so ist dieses Schloß Seltenhaim auch in seinen Gewalt gerathen.
Nachdeme Maubitsch/ samt seinen Ungarn / von der Belägerung Maria Saal mit Spott abziehen müssen/ verdrosse solches die Ungarn nicht wenig/ und gedachten immerzu auf gute Gelegenheit/ sich herwiederum zu rächen/ welches leider auch geschehen. Dann es kame der tapfere Kriegs-Obrist Marepeter deß Königs Matthiae in Ungarn / mit einer gewaltigen Macht/ in Kärndten / zerbrach alle Gebäu / und verschonte durchaus keines Orts. Als er nun gantz tobend auf Seltenhaim vor das Schloß gekommen/ hat Herr Niclas von Liechtenstein (bey deme Herr Otto von Keutschach / und Herr Veit von Hengstbach sich befande) den Hungarn täglich zwar grossen Abbruch gethan. Weil aber in dieser Gegend herum grosse Brand/ und Verwüstungen/ so nicht zu beschreibend seynd /geschehen; auch deß andern Tags/ als die Ungarn vor Seltenheim gekommen/ eine Parthey der Feinde herum gestreifft/ und zu Tultschnick die Kirchen aufgebrochen / alle Kleinodien geraubt/ und auf freyem Feld 140. Personen unbarmherzig nidergehauen / die Weiber geschändet / und allerley Ungebühr verübet/ mithin dardurch ein erbärmlicher Jammer in derselben Gegend entstanden. Der Herr Niclas von Liechtenstein aber / so damals eigner Person in seinem Schloß Seltenhaim war / und solches mit Augen aus dem Schloß ansehen musste/ weilen Er überall mit Feinden umgeben ware/ doch dem Ubel nicht begegnen kunnte/ hat Er solches endlich länger nicht erdulden können/ dass wegen Belägerung dieses Schlosses/ die armen Unterthanen weiter sollten eine so grosse Beschwerung leiden/ und soviel unschuldig Blut vergossen werden; und in Betrachtung dessen sich entschlossen/ den Platz zu übergeben. Welches auch geschahe/ doch mit diesem Beding/ dass er nemlich das Schloß nicht plündern / noch abbrennen/ und ihne Niclasen von Liechtenstein/ zusamt den Seinigen/ fry / und unverletzt abziehen lassen sollte. Als nun hierauf der Marpeter seinen Hauptmann / Herrn Frantzen Niclas / dahin abgefertiget/ das Schlß zu übernehmen/ zog An. 1483. der von Liechtenstein mit allen seinen Leuten unbetrübt ab/ und widerfuhr Ihme kein Leid/ dessen sich Männiglich verwundert. Und weil der vorbemeldte Haupmann Frantz Nicklas grosse Sorg getragen/ und verhütet hat/ dass Ihnen nichts Widerwärtiges geschahe/ hat er dardurch alle Gemüter an sich gezogen.
Anno 1486. am Samstag vor S. Leonhards Tag /da der vorige Kommendant Frantz Niclas/ so mit den Unsrigen friedlich und wol gelebt/ allbereit indessen verstorben) seynd aus dem Hollenburger Gericht dreyhundert Bauern vor Seltenheim gekommen/ welche sich vorhero in dem Baumgarten/ (den sie ganz zerrissen und zerbrochen / und Hütten daraus gemacht haben/) bey dem Pfarrrhof zu Tultschnick gesammlet/ und hat der Richter aus dem Gericht Moßburg / und Landscron / den ersten Angriff an den Pfarrhof gethan; weilen er vermeynt/ der Pfarrer / Herr Jacob Rodhaubt/ hielte es mit den Hungarn/ welchem aber unrecht geschehen. Hingegen kam am Mitwoch vor S. Sebastiani Tag/ zu Nachts / Jacob Zekl/ Königs Matthiae in Hungarn Hauptmann/ mit zweytausend Reutern/ und Fußknechten / mit Proviant / Wägen / und Schlitten / schluge zu Tretnick den Abend sein Lager / und brachte / über den vor grimmiger Kälte zugefrornen Morast/ Proviant in Seltenhaim/ darob die Besatzung denn sich hoch erfreuete. Es währete aber diese ihre Freude nicht lang; denn am Samstag/ von dem Sonntag Invocavit, kame Herr Georg von Wolfframsdorff/ mit einem auserlesenem Kärnerischen Kriegs-Volck/ und drey Stuck Geschütz / vor Seltenhaim / beschosse es dermassen starck/ dass die Mauren zu Bodem gefallen/ und der Feind zur Ubergab gezwungen worden: doch haben sie vor dem Abzuge / welcher in hundert Personen bestanden / das Schloß zimlich ruiniert / und also dem Herrn von Woffframsdorff selbiges übergeben müssen/ der es dann wiederum reparirt / und aufgebauet/ und folgends im Namen deß Herrn von Liechtenstein Pflegweis innengehalten hat.’’

English: Castle of Seltenheim in the Carinthian capital of Klagenfurt in Carinthia / Austria / European Union.

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1400 - 1499
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